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Großer Jungpflanzenmarkt

Seit Januar, als wir die ersten Anzuchten begannen, haben wir uns auf das große Wochenende gefreut! Wir lieben die Jungpflanzenanzucht und auch, stolz unsere Schützlinge präsentieren zu können!
Das Wetter war wunderbar, die Pflanzen reichlich, der Andrang groß – was Schöneres kann man sich nicht vorstellen! Dieses Jahr hatten wir neben den üblichen Verdächtigen Tomaten, Paprika, Melanzani, Chili, Gurken, Kürbis, Zuchini auch viele Kräuter und Blumen im Sortiment, und werden das vermutlich beibehalten. Wir haben uns im Zuge dessen auch sehr über die Spenden an gebrauchten Blumentöpfchen gefreut, die es uns möglich machen, getrost nächstes Jahr wieder jeden erdenklichen Platz im Gewächshaus für Jungpflanzen zu nutzen!
Wir setzen dazu nur Erde ein, die für den Biolandbau zugelassen ist und samenfestes Saatgut, teilweise auch aus dem Freiland-Tomaten Zuchtprojekt „Bauernparadeiser“ von Arche Noah, bei dem wir mitwirken.

Feuchtfröhliches Frühjahr

Dieses Frühjahr war hinsichtlich der Wetterbedingungen auch oft schwierig, unberechenbar und so nass-kalt, dass wir wieder einmal über unsere Vielfalt, die Beet-Strukturen und unsere Handwerkzeuge dankbar waren. Späte Fröste haben manche Kulturen beschädigt (siehe zB Ribisel am Foto) und oft musste man lange warten, um Beete bearbeiten oder jäten zu können, Kartoffel zu setzen o.ä. und das feuchte Wetter bringt natürlich auch immer die Gefahr der Pilzkrankheiten mit sich.
Den Knoblauch haben wir zum Beispiel frühzeitig und noch sehr klein ernten müssen, da das Grün vom sogenannten „Rost“-Pilz befallen war. Sogar im Gewächshaus bekommen die Pflanzen die feuchte Witterung zu spüren und wir müssen auch heuer wieder mit ein paar Tomatenkrankheiten zurechtkommen, was viel Pflegearbeiten und Feingefühl in der Bewässerung verlangt.

Zusätzlich lieben Schnecken Regenwetter auch sehr, weshalb wir leider heuer keine Erdbeeren liefern konnten – die waren ohnehin nicht viele und großteils matschig und zerfressen. Nächstes Jahr hoffentlich wieder!

Alles für den Boden

Um unseren Betrieb möglichst resilient zu machen und mit extremen Wetterereignissen gut zurecht zu kommen, versuchen wir vieles, um unseren Boden gesund zu erhalten. Schonendes Bearbeiten ist eine Sache und dann natürlich auch die Zufuhr von genügend Nährstoffen, gesunden Mikroorganismen und ganzjährige Bodenbedeckung.
Heuer haben wir mit dem Kalken im Frühjahr als eine erste Maßnahme begonnen. Mit den Pferden haben wir nun kräftige Mitarbeiter, die wir einsetzen können, um die Beete tiefgründig zu lockern ohne wie beim tiefen Pflügen den Boden zu wenden. Das Pflügen mit dem Pferd haben wir zum Umbrechen des Gründung-Schlags zwar auch probiert, aber das ist viel seichter und schonender als bei Traktoren, die noch dazu mit ihrem Eigengewicht viel Bodenverdichtung erzeugen. Das alles auszuprobieren macht wirklich Freude!
Und weil das viel schneller ist, als händisch alles mit der Grabgabel zu lockern, haben wir Zeit gehabt, bei vielen Kulturen zusätzlich mit Heu, Grünschnitt oder Schafwolle zu mulchen, sogar im Gewächshaus! Das schützt vor unnötiger Verdunstung und regt das Bodenleben an. Ansonsten rühren wir auch gerne verschiedenste Jauchen an für den Fall, dass wo noch mehr Mikroorganismen benötigt werden 😉

„Nützlinge“ fürs GMIAS

Eine große Hilfe heuer sind auch unsere „Nützlinge“. Das klingt etwas abfällig, aber ist eine liebevolle Bezeichnung unserer Mitglieder, die wir spontan kontaktieren dürfen für Arbeiten, die gerade am Feld oder für die Ernte anstehen. Als „Nützlinge“ bezeichnet man in der Landwirtschaft normalerweise Organismen (Insekten, Milben, Spinnen, Vögel, Pilze etc..) die man ausbringen kann, um auf natürliche Art ungewollte Mitesser beim Gemüse zu bekämpfen. Wir haben uns dann gedacht, dass wir unseren menschlichen Helfer*innen auch diesen ehrenvollen Namen geben 😉
In einer extra Signal Gruppe können wir uns spontan melden, wenn wir für die nächsten Tage bei einer bestimmten Tätigkeit Hilfe brauchen und das hat dieses Frühjahr super funktioniert. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und revanchieren uns gerne mit Jause, Gemüse und aktuellen Infos.

Größere Mitmachtage schreiben wir wie gehabt länger im Voraus aus, auch diese waren jetzt immer wunderschöne Nachmittage, bei denen man am besten und direktesten erfahren kann, was im Gemüse gerade wie läuft.

Endlich üppig

Nun sind wir im Sommer angelangt, wir atmen ein bisschen auf, denn jetzt beginnt die Ernte-sorgenfreie Zeit! Im Frühjahr zittern wir schon manchmal, ob wir wirklich genug ins Kisterl geben und alle zufrieden stellen können und jetzt haben wir endlich eine stolze lange Liste an Kisterlinhalt. Überall, wo wir bisher das Unkraut im Zaum gehalten haben, werden wir es auch weiterhin schaffen, denn die Tage werden schon wieder kürzer.
Die Tomaten reifen im Gewächshaus seit Ende Juni, auch erste frühe Paprika sind erntereif und bei den Gurken schrecken wir uns jeden Tag, wie schnell sie schon wieder gewachsen sind.
Dennoch heißt es vor allem im Gewächshaus möglichst lange alles gesund zu erhalten bzw. die Tomaten so gut es geht zu stärken und zu pflegen, damit wir noch lange ernten.

Sogar für den Herbst sorgen wir schon wieder vor und haben Kraut und andere Kohlarten sowie Herbstsalate oder Rüben bereits angesät und/oder ausgepflanzt!

Direktverkauf bei Fritz – unserem Verpächter

Damit wir Überschüsse oder Gemüse, das noch vor der nächsten Kisterl-Ernte reif wird, sinnvoll verwerten, bringen wir sie zu unserem Nachbargewächshaus zu Fritz, unserem Verpächter. Er verkauft dort sein Bio-Gemüse immer vormittags und unseres mit. Wir übernehmen dafür Mittwoch Nachmittag von 16-18 Uhr den Laden und verkaufen direkt Vorort, was wir noch von der Ernte übrig haben und auch, was bei Fritz gerade aktuell ist.

So kann man uns gerne besuchen, kennen lernen, Kisterl ergänzen oder Lust auf ein Kisterl bekommen – denn vorrangig befüllen wir natürlich diese mit ganz viel frischem GMIAS.